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18. Juni, Safari im Mikumi Wildlife Camp
Heute morgen beim Frühstück erzählen wir Karen von der Hyäne. Karen sagt die sei oft da, vermutlich macht sie Jagd auf die Schakale oder wartet bis die Beute machen. Wir gehen mit ihr um 8 Uhr auf Gamedrive, es kommt ein Funkruf vom Defender, das die Löwen am Hippopool sind, aber es sind schon 10 Autos dort. Karen fragt ob wir trotzdem hinwollen, nein das muss nicht sein. Sie meint, wir hätten gute Chancen die Löwen später noch im Grasland zu sehen. Hier im Park kommen uns oft andere, geschlossene Autos entgegen. Leider fahren manche sehr rücksichtslos und viel zu schnell, sie hüllen uns in eine Staubwolke. Karen versucht alles, um uns Löwen oder die Wildhunde zu zeigen, aber wieder finden wir nur Spuren. Sicher sitzen Sie irgendwo hinter dem hohen Gras. Ein Weg ist noch sehr schlammig, wir müssen umdrehen. Wir sehen Zebras vor blauen Bergen, die die Hochebene umgeben. Im Gras stehen immer wieder violette Blumen auf langen Stengeln, sie sehen malvenartig aus. Im Miombowald auf dem Weg zum Camp sind wieder Büffel, Warzenschweine, Impalas und viele Perlhühner, die Tsetsefliegen sind da auch nicht weit. Die Warzenschweine und Büffel sind hier gar nicht scheu und bleiben stehen, andernorts laufen die immer weg. Wir fahren zurück, jetzt es ist warm geworden ( 30 °) und ich hüpfe in den Pool, nach 2 Tagen waschen aus dem Eimer war das nötig, ich dusche nie kalt, aber hinter mir im Auto sitzt ja niemand. Nach dem, ebenfalls kalten, Mittagessen sehen wir uns die Solaranlage hinter unserem Zelt mal an, da gibt es 2 Absperrventile und eins davon ist zu!! Wir drehen es auf und siehe da: 3 Stunden später wird das Wasser langsam warm. Die Handwerker haben hier sicher noch einige Ausbildungslücken, wie bei Vielem. Wir erzählen Karen, dass wir die Solaranlage “repariert” haben und das Wasser jetzt warm ist und die freut sich sehr. Wir sollen morgen früh dem Handwerker die Sache erklären. In Tansania ist der Bildungsstand viel geringer als in Kenia, viele sprechen nur schlecht Englisch, es ist kein Wunder, das die Piloten alle aus dem Ausland kommen. Am Nachmittag sehen wir wieder Elefanten und beobachten lange eine grosse Gruppe von Impalas: Ein Bock versucht dem Anderen die Weibchen auszuspannen und mit zu seiner Gruppe zu nehmen, die viel kleiner ist. Es gelingt ihm auch und der Andere hat das Nachsehen, es gab jedoch keinen Kampf, die Weibchen sind einfach mitgegangen. Vielleicht waren die Böcke verwandt ? Einen Triel ( Burhinus capensis) sehen wir am Wegrand, die sind sehr scheu und gut getarnt. Eine Gruppe von schwarzweissen, sehr geselligen Vögeln im Akazienbaum, Langschwanzwürgern ( Lanius cabanisi) lässt sich gut beobachten. Überhaupt ist der Mikumi Park ein Vogelparadies, wir sehen “Denham´s Bustard”, eine Trappe ( Neotis denhami ) einen “Blacksmith Lapwing” : Schmiedekiebitz (Vanelus armatus), Eisvögel und viele Raubvögel wie Weihen, Falken und Habichte. Wir fahren noch zum Baobabwald und zum Campingplatz, wo sich immer ein grosser Löwenmann herumtreiben soll, aber wir sehen ihn nicht, nur viel hohes Gras. Die Pinkelpause hintern Auto lass ich hier lieber sein. Es ist Vollmond, bei der späten Rückfahrt steht der Mond hinterm Baobab, wunderschön. Heute Abend sind wir fast alleine, nur noch ein Tisch, aber Selbstfahrer wie viele Gäste hier. Auch die Frauen mit den Kindern sind schon wieder weg, die haben die Löwen heute morgen am Weg gesehen, die hatten eben Glück. Ich versteh nicht wieso man nur eine Nacht bleibt....
Im Lokal hängen 2 Bilder vom Start einer Cessna auf dem Airstrip in Mikumi, eine Giraffe läuft auf die Startbahn. Ein Mann am Boden versucht Peter Fox, den Piloten, zum Abbruch zu bewegen, der aber ist durchgestartet, es war zu spät und er war sich wohl sicher, dass es gutgeht. Buschpiloten !! Morgen holt uns Peter wieder ab und fliegt uns nach Sansibar. Wir gehen mit dem Rest aus der Weinflasche auf unsere Veranda und geniessen noch den Vollmond, aus der Ferne hören wir die Löwen brüllen. Die Hyäne kommt heute nicht vorbei, aber die beiden Schakale, die wohnen ja schliesslich hier. Wir geniessen die letzte Nacht auf dieser Safari, heute kommt der Wind aus Norden und wir hören auch das leise Rauschen des Highways der den Park teilt. Wir nähern uns wieder der Zivilisation...schade.
19. Juni 08: Vormittags in Mikumi, dann Reise nach Sansibar
Heute ist der letze Tag im Mikumipark, Karen fragt uns beim Frühstück ob wir noch einen Gamedrive vor dem Abflug heute Mittag machen wollen, da sagen wir nicht nein. Wir packen, holen Tickets und Pässe aus dem Safe und verstauen alles im Maruti. Nach dem Zahlen der Getränke ( 50.- $ für 3 Tage ) fahren wir los, wieder durch den Miombawald wo die Perlhühner vor dem Auto herjoggen... dann durch die offene Grasebene, wo wir auf eine über 20 köpfige Giraffenherde im hohen Gras stossen, die sehen aus wie Dinosaurier. Wir beobachten Sie und Sie beobachten uns. Zwei Impalaböcke kämpfen um die Weibchen. Dann fahren wir an den Hippopool, in der Hoffnung die Löwen dort zu sehen, leider nicht.... Wir machen dort ein kleines Picknick im Gras und geniessen die Sonne, genau wie die drei Krokodile am Ufer, die sind gut getarnt mit “Salat”. Die zwei Flusspferde sind im Wasser und schnauben ab und zu. Da kommt ein Flieger im Tiefflug, das ist unsere Maschine mit Peter Fox. Karen packt schnell zusammen und wir fahren los zum Airstrip. Dort wartet man schon auf uns. Mit im Flugzeug, eine neue Cessna Caravan, das aus Ruaha kommt, ist eine junge Frau von der Filmproduktionsfirma. Sie berichtet uns, das der Mitarbeiter von Anton nach 3 Tagen dort gut angekommen ist. Abschied nehmen von Karen, die uns sehr gut betreut hat und schon geht es los. Das Flugzeug fliegt ein junger Pilot der gerade in das Gebiet eingewiesen wird, es macht seine Sache gut, Peter gibt Anweisungen. Gut, heute war keine Giraffe auf der Startbahn. Nach einer Stunde landen wir in Sansibar, vorher sehen wir endlos türkises Wasser und kleine Inseln, Chumbe Island mit dem Leuchtturm und den spitzen Bandas; Peter fliegt auch eine Schleife über der Stadt, die ist ziemlich gross. Bei der Landung schlägt uns feuchtwarm Luft entgegen, die Sonne scheint. Man sagt uns, dass seid heute der Strom wieder angestellt ist : 2 Wochen war das Kraftwerk kaputt, und dass es vorher jeden Tag geregnet hat. Da haben wir ja Glück..
Das Hotel hat ein Allradtaxi geschickt und wir fahren los, gleich nach dem Flughafen geht es auf eine unbefestigte Strasse mit vielen Schlaglöchern, schon wieder...Wir fahren an typischen afrikanischen Dörfern vorbei, es reicht nach Rauch vom Feuer der Kochstellen, überall sind kleine Shambas mit Bananen, Papayas, Maniok, Gemüse, alles ist grün. Hunde, Kinder und Hühner laufen über die Strasse und viele Fahrräder sind unterwegs, oft schwer beladen, schnell fahren sollte man hier sowieso nicht. Das Meer sehen wir selten, weil alles dicht bewachsen ist. Nach 40 Minuten kommen wir durch ein Dorf, einen Wald und dann an ein grosses Tor, uns wird sofort geöffnet und wir sind da. Durch die Rezeption sehen wir das Meer und viele Bäume, dazwischen stehen kleine Häuser. Nachdem wir die grosse Anmeldung ausgefüllt haben (hier gibt es wieder Bürokratie), führt uns ein Mann im Kanzu zu unserer Suite. Die liegt am Sandstrand, von der Terrasse sind es 10 Meter ins Wasser. Grosse Schiebetüren werden geöffnet, dahinter ist unser Zimmer, sehr schön und geräumig, mit Makutidach ( ich liebe Makutidächer!) ein gemauertes Bett mit Moskitonetz, Sitzgruppe, Schreibtisch. Eine weitere Schiebetür wird geöffnet, das Bad dort ist so gross wie unser Wohnzimmer Zuhause! Alles ist wunderschön mit frischen Blüten und Muscheln dekoriert, sogar die Toilettenrollen. Eine weitere Tür nach draussen, dort ist eine doppelte Regenwalddusche, einfach toll ! Die riesige Badewanne hat Meerblick, wir sind begeistert! Sollen wir baden oder duschen? Ich entscheide mich, doch zuerst ins Meer zu hüpfen, solange das Wasser noch da ist, denn die Flut geht schon zurück. Badehose und Bikini rausgesucht, alles andere kann warten. Das Wasser ist warm, klar und wie Seide, am Strand liegt alles voller grosser Muscheln. Im Wasser sind ein paar Felsen, das Riff ist nicht weit, man schwimmt besser statt zu laufen. Liegen stehen am Strand, wir sind alleine. In der Ferne sieht man Boote und Kinder am Strand, das ist das Dorf. Am Ende der Anlage sind Askaris, die keine Fremden auf Gelände des Hotels lassen, allerdings schlafen sie meist. Später duschen wir dann unter der Aussendusche mit heissem Wasser zu zweit, was für ein Luxus. Bis wir ausgepackt haben ist es schon nach 5 Uhr, Zeit an die Bar zu gehen und auf den Sonnenuntergang zu warten. Der Blick aufs Meer ist traumhaft, nur ein 2 Holzdhows und eine kleine Insel, kein Lärm von Motorbooten. Die Bar ist eine umgebaute alte Dhow, das ist schön gemacht. Die Leute kommen aus den, über das bewaldete Gelände verteilten, Bungalows zur Bar und zur Lounge. Wir treffen unsere Schweizer Begleiter aus dem Ruaha Nationalpark wieder, die Voegelis. Die Welt ist klein, auch in Afrika. Wir erzählen von unseren Abenteuern in Katavi und Sie von Ihren in der Selous, die Zeit geht schnell vorbei und wir gehen zusammen ins Restaurant. Hier ist alles draussen schön eingedeckt und schummrig beleuchtet, es gibt ein festes 4 -Gänge-Menü mit 3 Wahlmöglichkeiten im Hauptgang, wir nehmen den Fisch. Nach Karen´s australisch-afrikanischer Buschküche schmeckt uns alles sehr gut... Die Buschbabys rufen aus den Bäumen und die Nacht ist warm, endlich mal keine dicke Jacke und langen Hosen am Abend. Aber das Autan ist im Zimmer und hier gibt es jede Menge Moskitos, ich habe schon die ersten Stiche auf den Beinen, schnell das Zeug geholt. Ich bringe die Taschenlampe mit und zeige unseren Schweizer Freunden ein Buschbaby in den Bäumen, Sie haben noch nie welche gesehen. Ich kann den Ruf ganz gut nachmachen und sie antworten mir, mit etwas Geduld fressen sie die Bananen aus der Hand. Wir gehen schlafen und legen ihnen noch eine Banane auf die Veranda. Unser Bett ist etwas kurz, aber sehr breit, so kann Hans-Peter sich quer legen.
20. Juni 2008 Sansibar, Fumba Beach Lodge.
Heute ist Faulenzen angesagt, ich bade schon vor dem Frühstück im Meer. Ein Buschbaby hat die Banane gefressen und gleich daneben seine Toilette erledigt, das machen die immer so. Der Strand ist leer, neben uns ist die BaobabSuite, da wohnt ein junges Paar auf Hochzeitsreise aus Irland. Die Suite ist um einen riesigen Baobab gebaut mit einem Open-Air Badezimmer, das ist schön wenn es heiss ist, aber wenn es regnet ? Ich entdecke noch eine Dachterrasse auf unserem Cottage, mit vielen Palmen und mit tollem Blick aufs Meer, da stehen 2 Liegen und ein Tischchen, eine kleine Treppe führt hinauf. Beim Frühstück wundern wir uns: Es ist fast alles Selbstbedienung, die Kellner stehen rum und die Gäste müssen sich den Cafe selbst an den Tisch tragen. Bei 5 Sternen erwartet man das nicht so. Aber das Frühstück ist gut, viele Früchte, Säfte, Brötchen, Gebäck, Toast und Eier in allen Variationen, Joghurt, auch Käse. Wir erkunden das Gelände: Ein Wellnesscenter gibt es, klein aber nett in den Baobab gebaut, mit viel Grün und entspannter Atmosphäre. Das Jacuzzi ganz oben im Baumhaus ist eine klasse Idee. Ausser dem langen Strand, der vor unserem Zimmer beginnt, gibt es noch kleine Buchten zwischen den Felsen vor den Standardzimmern und ein Weg durch den Wald führt in 4 Minuten zu einem weiteren menschenleeren Sandstrand. Wir schauen im Tauchcenter vorbei, hier sind 2 junge Amerikaner zuständig, sie wirken kompetent und wir verabreden uns zu einem Schnorchelausflug ans Riff für Samstag. Wir gehen am Strand in Richtung Dorf, sofort schliesst sich uns Simba, der Hotelhund an, er freut sich sehr. Er bleibt immer in unserer Nähe und die Dorfkinder lässt er nicht aus den Augen, genauso wie sie ihn nicht. Später merken wir, das sie versuchen Steine nach ihm zu werfen wenn er näher kommt, wie die meisten afrikanischen Kinder haben sie Angst vor fremden Hunden. Am Strand liegen viele Fischerboote und die Männer reparieren, sie grüssen uns freundlich als wir vorbei gehen. Als wir im Sand sitzen, kommen die Kinder vorsichtig näher und begucken uns, immer Simba im Auge. Wir erklären ihnen, das der Hund lieb ist und tauschen ein paar Worte Swahili und Englisch aus, die Kinder können alle etwas Englisch. Viele Angestellte im Hotel allerdings nicht, so wie die netten Frauen, die das Zimmer so schön herrichten. An der Bar gibt es sogar eine Espressomaschine, aber die kann nur einer der Kellner bedienen, die Anderen ehrfürchtig schauen zu.
Der Garten ist traumhaft, er geht in den Wald über und ist voller Vögel und Affen: Meerkatzen und Sykesaffen. Ausser dem Hund gibt es nur eine Katze im Hotel, wie schade: Katzen halten doch Schlangen und Insekten fern. Beim Sundowner an der Bar bemerken wir das die Preise hier doppelt so hoch sind wie im Busch, 38 .-$ für eine Flasche Südafrikaner ! Das muss nicht sein, bleiben wir beim Kilimanjarobier...
Zum Abendessen nehmen wir die Taschenlampe mit, es ist sehr dunkel am Tisch. Leider ist das Essen heute nicht gut, Suppe kommt zu spät und schmeckt dann wie Spülwasser, Vorspeise mit rohen Auberginen , das geht zurück... Der Hauptgang, Thunfisch ist OK aber leider sehr klein, ein Dessert aus der Tüte: Wir schildern das der Managerin, Sie entschuldigt sich und lässt uns Obst und Cafe bringen, morgen soll es besser werden... Wir sitzen noch an der Bar und unterhalten uns mit den Honeymoonern und den netten Schweizern, wir sind die letzten Gäste, aber die Kellner haben Geduld und warten bis wir gehen wollen, da gibt es auch ein gutes Trinkgeld. Noch Obst als Buschbabyfutter hingestellt und ins Bett. Wir schlafen ein zum Rauschen des Meeres und den Schreien der Buschbabys, sie haben sich um unserer Cottage versammelt, die haben schnell kapiert wo es Futter gibt....
21. Juni, Sansibar, Hotel Stonetown: Weltkulturerbe
Heute ist Stone Town auf dem Programm, es ist bewölkt und warm. Wir haben die Tour über das Hotel gebucht und einen Kleinbus mit Driverguide. Der Guide ist sehr nett und gesprächig, wir fahren die Schlaglochpiste zurück, vorbei an den Shambas und Dörfern, und dann in die Stadt. Die Stadt ist recht gross, viele Autos, LKWS und Fahrräder sind überall unterwegs, es herrscht geschäftiges Treiben am frühen Morgen. Überall sind auch viele Touristen zu sehen. Unser erstes Ziel ist der Markt, dort parken wir dann und gehen zu Fuss weiter. Der Guide warnt uns gleich vor Taschendieben bevor wir in die Markthallen gehen. Gleich der erste Kulturschock, ich habe einen beschaulichen Markt wie in Lamustadt erwartet, aber hier ist alles hektisch, ständig rempeln mich Menschen an oder sogar Fahrräder, die durch die engen Wege fahren. Das Angebot ist wie erwartet : Herrliche tropische Früchte, Gemüse, Gewürze.. Aber viele Waren, die speziell für Touristen angeboten werden, wie touristisch verpackte Gewürze, sogar grosse, geschützte Meeresschnecken werden öffentlich angeboten, niemand scheint sich hier darum zu kümmern. Wenn man stehen bleibt, werden die Verkäufer sehr aufdringlich. Danke, das ist nicht mein Ding. Und immer die Hand auf der Tasche... Wir gehen noch schnell durch die Fischhalle, es gibt ein phantastisches Angebot, grosse Fische, Oktopusse !, aber überall sehr viel Dreck und es stinkt furchtbar. Schon wieder hat mir einer sein Fahrrad ins Knie gerammt. Nix wir raus hier!
Weiter geht’s durch die Altstadt, vorbei an den geschnitzten Holztüren, da sitzt auch eine Katze, aber sie sieht erbärmlich aus. Zum Glück gibt es hier nicht so viele Katzen wie in Lamu, wir sehen nur drei in der Stadt. So gibt es sicher viele Nagetiere. Überhaupt ist die Altstadt lange nicht so authentisch wie Lamu: Überall sind Autos oder Fahrräder, in Lamu gibt es nur Esel und Holzkarren. Dort tragen auch die meisten Einheimischen traditionelle Kleidung, hier sind fast alle Männer westlich gekleidet. Die paar Männer im arabischen Gewand arbeiten meist für ein Hotel, ab und zu sieht man eine Frau im Bui-Bui auf der Strasse. Überall sind Andenkenläden und viele Touristen in spärlicher Bekleidung, das traut sich in Lamustadt kaum jemand. Wir gehen zur anglikanischen Kirche, dort bekommen wir einen ausführlichen Vortrag über die Sklaverei und Dr. Livingstone gehalten (er schient ein Idol unseres Guides zu sein). Da ich das alles schon gelesen habe, ist es mir etwas zu ausführlich, aber er gibt sich Mühe, ich will ihn nicht unterbrechen. Neben der Kirche ist der ehemalige Sklavenmarkt mit Sklavendenkmal und die Sklavenhöhlen, die eigentlich Kellerverliese sind. Wir gehen rein, und Hans-Peter geht gleich wieder raus, er leidet unter Platzangst. Ich gehe durch die Keller und bekomme eine Gänsehaut, es ist wirklich furchtbar, ich kann fast noch die Stimmen der geschundenen Menschen hören, die Geister sind ganz sicher noch da......Ein schlimmer Ort, mir kommen die Tränen. Oben lenke ich mich ab, da haben Maler ihre naiven Bilder ausgestellt und ich erstehe ein schönes Mitbringsel, der Maler freut sich über das Geschäft und packt es umständlich ein. Weiter durch Stone Town in Richtung Hafen, wir sehen uns noch das “ Bait -el-Ajab” , Haus der Wunder an, ein alter Sultanspalast (bis 1888) ein gewaltiges Haus, was als Nationalmuseum dient. Die geschnitzten Holzbetten, die hier ausgestellt werden stehen in Lamu in vielen Hotels. Von oben blicken wir auf das alte Arabische Fort. Wir gehen durch die Stadt, sehen uns einige Hotels an und bleiben zum Schluss in 236 Hurumzi, wo wir auf der Dachterrasse ein kleines Mittagessen einnehmen. Diese Hotel gefällt uns sehr gut: Freundliche, helle Atmosphäre im ganzen Haus, viel Grün in den Innenhöfen, alles sehr gepflegt und sauber. Man zeigt mir einige der Zimmer, die sind wunderschön, so hab ich mir Sansibar vorgestellt: Grosse Holzbetten mit vielen Kissen, bunte Fenster und phantasievolle Bäder, alles verspielt und schön dekoriert, 1001 Nacht eben, wer das in Stonetown sucht sollte unbedingt hier übernachten. Die Preise liegen zwischen 185. - 225.- US $ für ein Zimmer oder eine Suite. Der Blick von der Dachterrasse aufs Meer ist schön, man sieht aber auch viele verrostete Wellblechdächer, kaum ein Makutidach wie in Lamu und hinter dem Turm der grossen Moschee sind die Plattenbauten zu sehen, von den sozialistischen Freunden aus der DDR erbaut. Vieles an der Stadt wirkt auf uns trist und grau. Das Essen ist gut und der Kellner bleibt auch noch freundlich, nachdem ich nur einen 50 $ Schein habe und er 4 Stockwerke runter muss, um zu wechseln. Abends gibt es hier ein Diner auf Swahiliart, man sitzt auf Kissen auf dem Boden und hat oft noch Live-Musik dazu: Tarrab, das ist sicher schön. Wieder unten im Gassengewirr kaufen wir noch ein paar Mitbringsel und dann wollen wir zurück, die Stadttour war anstrengend, wir sind zum ersten Mal auf dieser Reise durchgeschwitzt. Als wir ankommen begrüsst uns schon Simba, er wartet schon auf den Strandspaziergang mit uns. Aber wir geniessen erst noch die Regenwalddusche, die ist nötig. Ein ruhiger Spaziergang mit Hund am Strand, das gefällt uns, wir sind eben keine Stadtmenschen. Die Dorfkinder sind schon mutiger geworden und interessiert kommen sie näher, sie freuen sich wenn sie Englisch üben können. Manche betteln um Geld, aber da wir nicht darauf eingehen, geben sie schnell auf. Wir relaxen später auf der Dachterrasse bis zum Sundowner, den gibt es wieder an die Dhow- Bar, wir finden auch genug Unterhaltung, das Publikum hier ist sehr nett. Unsere Schweizer Freunde waren von der Stone Town begeistert, die waren aber auch noch nicht in Lamu ! Wir hatten es uns eben anders vorgestellt. Das Abendessen ist sehr gut heute abend, vor allem der Fisch und die Vorspeise, unsere Beschwerde hat wohl geholfen. An den Tischen ist es immer noch sehr dunkel, aber wir haben ja eine Taschenlampe. Die Buschbabys sind auch wieder da und machen sich lautstark bemerkbar, wir nehmen Bananen mit. Das Meer rauscht und die Nacht ist mild und lau....
22. Juni, Sansibar, letzter Tag der Reise: Fumba Beach Lodge
Nach dem Frühstück sehen wir uns skeptisch den Himmel an; es ist bewölkt und das Meer ist unruhig. Wir haben also stärkeren Seegang zu erwarten für die Schnorcheltour. Da ich leicht seekrank werde, beschliessen wir nur einen Halbtagstrip zu machen statt dem Ganztagestrip wie geplant. Wir gehen ins Tauchcenter und werden dort professionell ausgestattet mit Taucheranzug, Schuhen, Flossen, Brille und Schnorchel. Wir bekommen noch einen Guide zugeteilt, der uns führen soll am Riff. Zunächst mal müssen wir aber ans Boot kommen, es ist Ebbe und das Boot liegt draussen in der kleinen Bucht. Ein Taucher ist auch noch dabei. Wir laufen durch das seichte Wasser und man zeigt uns schon allerlei Interessantes, in 10 Minuten sind wir im Boot, eine Holzdhow, die aber leider nicht segelt, sondern mit Motor zum Riff fährt, das würde zu lange dauern, da man kreuzen müsste. In einer halben Stunde sind wir da und das Meer ist ziemlich unruhig, ich beeile mich deshalb ins Wasser zu kommen und sehe mich schon mal um. Ich bin überrascht, gleich sehe ich viele Fische und schöne Korallen, ein intaktes Riff. Die Gegend ist seid einigen Jahren ein Naturschutzgebiet, die einheimischen Fischer dürfen aber zu bestimmten Zeiten mit einfachen Mitteln hier fischen. Hans-Peter hat leider nach kurzer Zeit Probleme mit seinem Schnorchel, er probiert dauernd rum und geht wieder ins Boot um einen anderen zu holen. Ich lasse mich weiter treiben, der Guide bleibt bei mir. Das Riff fällt hier auf 20-30 Meter ab, an der Kante gibt es viel zu sehen, ich bin begeistert. Ständig bin ich in grossen Schwärmen kleiner Fische und überall andere bunte Korallen. Ein komischer Papageienfisch, der hinten wie ein Zebra aussieht schwimmt an mit vorbei. Schade das Hans-Peter das nicht sieht, ich muss mal sehen was er macht. Ich tauche auf und versuche dem Guide klarzumachen, dass ich zum Boot zurückschwimmen möchte, aber der versteht leider nur Bahnhof und macht Zeichen, dass das Boot zu uns kommen soll. Ich versuche noch mal mich verständlich zumachen, aber das Boot setzt sich schon in Bewegung. Leider kommt mein Mann nicht mit dem Schnorchel zurecht, die sind ihm alle zu klein und er bekommt nicht genug Luft. Ich versteh das nicht und ich will, das er es noch mal versucht, ich kann mir das nicht vorstellen und werde sauer, er soll sich nicht so anstellen.... Er probiert es noch mal, aber es geht nicht, schliesslich guckt er ein bisschen durch die Brille und hält die Luft an. Wirklich schade, aber mir ist jetzt auch ziemlich kalt, trotz dem Anzug und wir gehen ins Boot. Die Jungs an Bord verstehen leider überhaupt kein Englisch. Es gibt Getränke und frisches Obst, das ist lecker. Aber mir wird es im Boot bald schlecht, es schaukelt zu viel und wir müssen noch auf die Taucher warten, die sind unten am Riff. . Deshalb geh ich wieder rein ins Wasser, frieren ist besser als kotzen. Ich schnorchle noch ein bisschen rum, es gibt wirklich viel zu sehen. Bilder gibt es keine, ich habe keine UW Kamera. Da kommt was am Riff hoch, ist das ein Hai? Nein, es sind unsere 2 Taucher, dann können wir jetzt zurück fahren. Ich habe schon blaue Lippen und zieh erstmal das nasse Ding ( ein Semitrockenanzug) aus und wickle mich ins Handtuch. Alles wird verstaut und fahren wir los, das Schaukeln hört auf. Den gleichen Weg zurück und wieder durchs Wasser laufen, dann schnell unter die heisse Dusche. Schon 2 Uhr, fürs Mittagessen ist es mir zu spät, ich esse 2 Bananen und wir legen uns auf die Dachterrasse in den Windschatten und machen ein Schläfchen. Die Suiten sind das Extrageld wert, vor allem wenn es heiss ist, weil die näher am Wasser sind, es ist dort windiger. Man kann hier auch mal nackt in der Sonne liegen, weil es nicht einsehbar ist. Am Pool oder am Strand aber bitte keinesfalls “oben ohne”, hier arbeiten auch Muslime. Erfrischt gehen wir zur Teatime in die Lounge, da gibt es leckeren Kuchen, Tee und Cafe (alles inklusive). Wir lassen uns an der italienischen Wundermaschine einen grossen Cappuccino machen, dafür ist wieder der Spezialist gefragt, das kostet auch extra. Wir wollen noch einen Spaziergang am Strand machen, aber Simba führt uns diesmal zum Tor raus, gut gehen wir eben mal mit ihm. Er läuft voraus, durch Shambas und vorbei an Strohhütten bis ins Dorf, da wollte er also hin. Die Leute grüssen uns nett, halten aber Abstand wegen Simba. So haben wir auch noch die Dorftour gemacht heute. Am Pool beobachte ich die schwarzbraunen Moscheeschwalben, die sich dort ihr Abendessen fangen. Am Abend hat Natascha, die Managerin noch eine Überraschung für uns, wir bekommen ein “Diner for 2” im Strandpavillion mit vielen Kissen und Kerzen. Das ist einfach schön, es zwar sehr dunkel, aber das Meer ist direkt unter uns. Das Menü sieht so aus: Zanzibar Vegetarian Sushi over Somtom Yam and Wasabi Drizzle - Green banana and Ginger Cream Soup - Tuna Fish in a Masala Sauce with papadam und sambals- Home made Pavlova with nuts and White wine Scents . Alles war sehr gut gemacht und frisch. Wir geben dem Kellner der alles herbei bringt 5 $ Trinkgeld und der freut sich sehr. Das war ein schöner Abschluss dieser Reise. Im Zimmer packen wir, da es morgen früh um 5 Uhr zum Flughafen geht. An der Rezeption zahlen wir unsere Rechnung, hier nimmt man sogar Kreditkarten wenn auch mit kleinem Aufschlag, das macht nichts, da der Wechselkurs über die Karte ca. 10 % günstiger als bei Barzahlung. Zur Fumba Beach Lodge
23. Juni, Sansibar, Abreise
Wir werden durch Klopfen an der Tür geweckt, duschen noch schnell und bekommen an der Rezeption ein kleines Frühstück. Die Taschen werden ins Auto gebracht und es geht zurück. Haben wir nichts vergessen ? Die Pässe und die Tickets da , der Safe ist leer. Unterwegs machen wir das Fenster am Auto auf, wir mögen die Klimaanlage nicht. Die Luft ist feucht und warm, auch schon so früh. Am Flughafen stehen schon Trauben von Menschen, manche mit den komischen Palmhüten die es auf der Spice tour gibt. Wir steigen aus und merken das es uns überall juckt, im Auto waren wohl Moskitos, wir haben es nicht bemerkt, jeder hat ungefähr 20 Stiche, das ist schlecht, denn hier sind viele Menschen und es war noch dunkel, also erhöhte Malariagefahr. Waren die Mücken schon im Auto oder kamen die erst rein als wir die Fenster aufgemacht haben? Nächstes Mal sprühen wir das Auto mit Hatari aus.
( Wir haben aber keine Malaria bekommen. ) Wir stehen in der Schlange und werden von Einheimischen angesprochen Euromünzen in Scheine zu wechseln, manche haben richtige Geldsäckchen dabei. Wir suchen unsere Scheine raus und wechseln, jetzt haben wir ein schweres Geldsäckchen. Das sollte man nie am Anfang der Reise machen, auch weil man nur Scheine wechseln kann. An der Sicherheitskontrolle müssen wir 2 € für unserer Strandgut als Auslöse zahlen, es hat keinen Sinn hier zu diskutieren. Dann noch die Ausreisesteuer von 30.- $ und dann dürfen wir durch und in den Flieger. Der ist ziemlich voll mit Pauschaltouristen, die sich gegenseitig ihre Abenteuer am Büffet und am Pool schildern. Schade, die wissen nicht was ihnen alles entgangen ist in Tansania. Wir grinsen in uns hinein.... Der Flug nach Frankfurt ist direkt und mit 8 Stunden recht schnell. Am späten Nachmittag sind wir wieder im Rheingau und haben schon die Hunde abgeholt, die freuen sich wie verrückt. Die 7 Katzen sind wie immer erstmal beleidigt und müssen mit Hühnchen bestochen werden. Wir sind wieder Zuhause....
Fazit:
Eine traumhafte Safari, die Planung war für 14 Tage optimal, man sollte nicht kürzer als 3 Tage in diesem schönen Parks bleiben und die 4 Tage auf Sansibar haben uns genügt. In Katavi könnte man auch 1 Woche bleiben. Die Parks Ruaha und Katavi haben uns sehr beeindruckt, besonders die Wilddichte, die Nähe zu den Tieren . Die Lage der Camps und Lodges ist sehr gut gewählt. Alle Camps und Zelte sind sehr gut ausgestattet, die Fahrzeuge in sehr gutem Zustand und perfekt für Gamedrives ausgestattet, in Ruaha gibt es eine eigene Werkstatt ( In Katavi werden sie alle 3 Jahre erneuert weil dort keine Werkstatt ist, aber Apollo ist auch Mechaniker) . Die Flugzeuge machten einen sehr guten, gepflegten Eindruck, ebenso alle 4 Piloten mit denen wir flogen. Peter Fox, der Chef ist ein Technikfan, das merkt man. Dadurch, das die Camps und Fluglinie in einer Hand sind, ist man sehr flexibel, das ist angenehm, so gibt es kaum Wartezeiten. Auf Sansibar würden wir persönlich keinen längeren Strandurlaub machen, da würden wir Lamu vorziehen, weil man dort mitten im Dorf und doch am Strand wohnt und weil die Atmosphäre in der Altstadt ruhiger und relaxter ist. Für Taucher ist Sansibar allerdings interessanter, da es hier viele schöne Riffe gibt. Wir haben versucht die Reise so darzustellen, wie wir sie erlebt haben und nicht beschönigt. Es gab schon Lodges und Camps in denen wir besser gegessen haben oder die luxuriöser ausgestattet sind, die Wildniserfahrungen und Tierbegegnungen hier waren aber einmalig, und deshalb sind wir ja hier gewesen. Wir können diese Reise für echte Natur- und Afrikaliebhaber sehr empfehlen: Die Parks im Süden Tansanias sind wirklich ursprünglich und wunderschön.
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Buchung und Infos: Email: lion-king-safaris@email.de
Bilder Copyright Sylvia Rütten
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