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Reisebericht Tansania, Teil 2:
14.6.08, unser 3. Tag in Katavi: Es war wieder sehr kalt heute morgen, nach dem wirklich guten Frühstück fahren wir mit Manie, dem Manager los, wir wollen mal sehen, was die Filmleute so treiben. Als wir am Fluss ankommen, streiten sich 2 männliche Flusspferde um das Territorium : Der eine will den Anderen dort nicht haben, alles ist seins.... Der Eindringling nähert sich immer dem Ufer, wo der Andere auf ihn wartet und dann beginnt ein Schaukampf: Es werden die Mäuler aufgerissen und aufeinander zu gelaufen, Drohgebärden ausgeführt und alles unter geräuschvollem Geschnaube und Gegrunze. Es spritzt das Wasser und das Testosteron... Die Weibchen in der Nähe sind an dem Schauspiel überhaupt nicht interessiert, was eine Energieverschwendung. Ab und zu zieht sich der Angreifer zurück, um es dann wieder zu versuchen, nach über einer Stunde geht er ins Wasser zurück. Ich bereue es, meine Videokamera zuhause im Schrank zuhaben, aber ich habe nur ein älteres Modell, die war mir zu schwer. Zwischendurch gibt es noch mehr interessante Dinge zu sehen: Ein Eisvogel hat einen großen Fisch gefangen, um ihn mit seinem Weibchen zu teilen. Am Ufer des Flusses liegt ein 4 m großes Krokodil, daneben fischen in aller Ruhe die Störche. Da kommt ein junges Flusspferd ohne Mutter zu der Stelle geschwommen wo das Krokodil liegt, wir halten den Atem an: Es ist ja noch klein, vielleicht 1 Jahr alt, wird es jetzt angegriffen ? Erstaunlicherweise räumt das Krokodil den Platz und das kleine Flusspferd legt sich dort hin! Kleines Flusspferd vertreibt großes Krokodil.. Die Filmleute kennen schon die guten Stellen, sie stehen dort den ganzen Tag und warten bis was passiert..... Wir haben nicht so viel Sitzfleisch und fahren wieder. Wir sehen eine große Impalaherde, Büffel, Wasserböcke, Buschböcke, viele Vögel und beobachten aus nächster Nähe eine Gruppe junger Elefantenbullen, die sich durch uns nicht stören lassen beim zweiten oder dritten Frühstück. Einer der Bullen ist sehr neugierig und kommt so nah ans Auto das ich ihn anfassen könnte. Ich stehe auf der hinteren Sitzbank und wir sind in Augenhöhe, aber Manie fährt ein Stück weiter, er hat mich durchschaut ! Später am Fluss zeigt er uns noch 2 Flusspferde bei der Paarung, das Weibchen ist kaum zu sehen, es ist meist unter Wasser. Die tote Giraffe liegt immer noch genau wie gestern im Wasser und stinkt. Zurück ins Camp zum Mittagessen, wir sind schon hungrig. Es ist schön warm geworden, wir duschen und machen heute länger Pause, wir haben so viel gesehen heute morgen. Wir fragen, ob wir am Nachmittag zur Chada Ebene fahren können um dort das andere Camp, ein Luxuscamp von Nomad, zu besichtigen. Manie ruft an und kündigt uns an, er will sich dort auch vorstellen, da es neue Manager sind, die er noch nicht kennt. So fahren wir später über einen sandigen Weg dorthin, unterwegs halten wir Ausschau nach Leoparden am Waldrand, leider keine zusehen, aber die Tsetse haben uns gefunden. Wir wissen uns zu helfen: Kurz anhalten, aussteigen und rauchen, dann verschwinden sie. Bei der Ankunft in Chada Katavi werden wir sehr freundlich begrüsst von dem Managerehepaar aus Südafrika, beide sind kugelrund und sehr lustig. Sie zeigen uns das Camp und seine Einrichtungen: Die großen Zelte stehen direkt unter den Bäumen im Busch, haben Kingsizebetten und sind sehr schön eingerichtet, die Duschen sind allerdings im Freien und haben echte Safariduschen; das sind Eimer, die mit warmem Wasser gefüllt werden. Die Toilette hat keine Wasserspülung, sondern Sand und am Waschbecken stehen Krüge mit Wasser. Sehr authentisch, jeder hat halt eine andere Vorstellung von Luxus. Auch hier sind das Messtent und ein Aufenthaltsraum in Zelten untergebracht, nur die Küche ist gemauert. Auf uns wirkt alles etwas dunkel, alle Zelte stehen weiter hinter unter den Bäumen und weit auseinander. Auch hier ist man für sich. Am Lagerfeuer bekommen wir noch den obligatorischen Sundowner von den netten Gastgebern in die Hand, ohne geht´s nicht. Auch eine schöne Atmosphäre, als dann die Lampen angesteckt werden, aber unser Camp gefällt uns besser. Die Auto dort sind aber klasse, offene Defender mit bequemen Einzelsitzen und elektrischer Kühlbox. Am Auto stellen wir fest: Der Maruti hat einen Plattfuß, aber Apollo und Manie haben den Reifen schnell gewechselt. Zurück muss es dann schnell gehen, weil es schon dunkel wird, Nachtfahrten sind leider hier nicht erlaubt. Wir lassen den Abend mit gutem Essen und netten Gesprächen ausklingen, der Elefantendung qualmt unterm Tisch, Manie zeigt mir eine Elephant Shrew Rhynchocyon spec.(eine sehr große “Maus” mit Rüssel ) im Gebüsch hinter dem Messtent, die trampelt immer auf dem Laub herum, damit kommunizieren sie untereinander.
Wirklich eine Traumsafari, obwohl wir vielleicht nicht zur besten Zeit hier sind.
Aber so hatten wir alles für uns .
15.6.08, der 4. Tag im Katavi Wildlife Camp.
Nachtrag zur Elephant Shrew: Es ist keine Maus, obwohl der deutsche Name Elefantenspitzmaus war! Das Tier wird jetzt Sengi genannt und gab den Wissenschaftlern Rätsel auf: Lange Zeit wurden die Tiere als Insektivoren betrachtet und damit als Verwandte des Igels, dann wieder wurden Sie als Verwandte von Hasenartigen oder gar Primaten betrachtet. Es stellte sich aber heraus, des sie eine eigene, afrikanische monophyletische Ordnung darstellen, die man als Afrotheria bezeichnete, Sengi sind damit Verwandte von Elefant, Klippschliefer und Seekuh. Das von uns beobachtete Sengi, Familie Macroscelidea war aus der Unterfamilie Rhynchocyon , von der es 4 Arten gibt. Sie werden 400-700 Gramm schwer, ernähren sich von Insekten und werden selbst von Schlangen, Raubtieren und Raubvögeln verfolgt. Sie sind monogam und tagaktiv, allerdings sahen wir ein Exemplar in der Nacht in der Nähe der Messtents, es jagte sicher dort im Lichtschein nach Insekten. (Quelle: California Academy of Sciences)
Die Nacht war recht kurz, am frühen Morgen hörten wir Löwengebrüll. Wir sind gleich nach dem Frühstück schon vor 8 Uhr losgefahren, wir wollen doch noch Katzen sehen heute. Wir fahren zum Lake Chada, wir sehen dort viele Elefanten, auch 2 Elefantenbabys und immer wieder die anmutigen Giraffen. Giraffen erscheinen mir immer noch wie Fabelwesen, so unwirklich und ihr Fell sieht von Nahem betrachtet aus wie ein sehr wertvoller, alter Teppich ( ich weiß, das ist nicht von mir, aber richtig gut) Einige haben viele Zecken und die Madenhacker reichlich zu fressen. Viele Impalas stehen am Wegesrand, die Weibchen sind oft hoch trächtig, aber wo sind die Löwen? In einem Baum beobachten wir eine Gruppe Meerkatzen mit Jungtieren, dann fahren wir weiter. Da macht der Weg eine scharfe Kurve und plötzlich, direkt dahinter, liegen die Löwen am Wegrand. Wir bleiben stehen, aber wir waren zu schnell zu nah an den Löwen, die sind erschrocken aufgesprungen und machen sich auf den Weg in den Busch, es sind 2 Löwinnen mit 4 Einjährigen, die schon so groß wie die Mütter sind. Die Jungtiere laufen voraus und die Mütter sichern nach hinten. Wir können sie noch einige Minuten mit dem Fernglas im dichten Gras sehen, auch sie beobachten uns, Katzen sind neugierig. Dann sind sie verschwunden und es gibt keinen Weg dorthin für uns. Das war überraschend. Zum Lunch zurück ins Camp, es ist erstaunlich was da aus der improvisierten Buschküche alles kommt, das Essen ist wirklich gut hier und abwechslungsreich: Fleisch gibt es immer, Gemüse, Salate, Reis und immer Dessert. Wir sitzen später (fast) nackt auf unserer Veranda, es ist heiß und ich liebe es, den Busch auf der Haut zu spüren. Es ist so ruhig und friedlich. Hans-Peter macht noch ein Nickerchen und ich stelle fest, dass kein Toilettenpapier mehr da ist. Ich mache mich auf den Weg zum Küchenzelt. Keiner ist zusehen, alles schläft. Der Weg zur Küche geht 100 m mitten durch den Busch, die Büsche sind dicht, das Gras hoch und wer weiß, was dahinter sitzt. Ich fühle mich irgendwie beobachtet. Es ein bisschen komisch ist mir schon so ganz alleine, ich fang an zu pfeifen und gehe langsam (!!) weiter. Ich denke an die Geschichte, die Manie gestern erzählte: Unlängst saß er mit Gästen im Messtent und wartete aufs Abendessen. Als nach einer Viertelstunde kein Kellner und kein Essen kam, ging der den gleichen Weg wie ich: Da lag ein Rudel Löwen mitten auf dem Weg, das Personal war im Küchenzelt und wartete auf Rettung.....Manie holte das Auto und scheuchte die Löwen weg. ... OK geschafft, ich bin da und am Küchenzelt ist auch niemand. Ich rufe, da taucht ein verschlafener Junge auf und holt mir was ich brauche. Zurück den gleichen Weg, schön langsam, niemals rennen: Nur Beute rennt im Busch! Deshalb sollte man besser keine kleinen Kinder hierher bringen. Ich hoffe Hans-Peter weiß zu schätzen, was ich für ihn gemacht habe.
Auf dem Gamedrive heute Nachmittag zeigt uns Apollo die braunen Papageien (Poicephalus meyeri) im Wald, die hört man von Weitem, wir suchen wieder nach Leoparden... Auf dem Rückweg in der Katisungaebene treffen wir auf eine über 30 Tiere große Elefantengruppe mit vielen Jungtieren, sie stehen rechts und links der Strasse und sind auf dem Weg zurück in den Wald. Wir bleiben stehen, damit wir die Gruppe nicht trennen. Doch ein Teil der Elefanten bleibt dort und wir fahren langsam weiter, aber das hat Ihnen jetzt gar nicht gefallen. Sie sind sehr aufgeregt, nehmen die Jungtiere in die Mitte, die Leitkuh droht uns. Ich sehe, dass sie dem Auto hinterherläuft und sage das Apollo, der bleibt daraufhin stehen, ich frag mich warum ? ( Ich sitze mal wieder hinten). Aber er kennt sie wohl, die Elefantenkuh bleibt jetzt auch stehen, droht noch mal und geht zurück zur Gruppe. Später sitzen wir, wie jeden Abend am Lagerfeuer und es wird erzählt. Es wird nicht richtig dunkel, denn der Mond ist hell und taucht die Ebene in ein weiches Licht. Beim Essen der qualmt der Elefantendung unterm Tisch und es gibt keine Mücken. Alle sitzen am großen Tisch und freuen sich, dass ich heute morgen Pommes Frites bestellt habe; die sind natürlich handgeschnitzt, dazu gibt es Brathühnchen und frische Salate. Schade das wir morgen schon weg müssen, ich könnte noch bleiben. Ein Junge von der Filmcrew muss morgen weg, um ein Auto nach Ruaha zu bringen, für ein anderes Team, was dort dreht. Das dauert 3 Tage und er muss alleine fahren, wir wünschen im gute Fahrt und drücken die Daumen, das er heil dort ankommt. Alle gehen heute früh schlafen, die afrikanische Nacht genießen wir noch auf der Veranda, aber bald wird uns kalt und wir gehen unter die Decken.
Übrigens: Katavi ist in der Sprache der Nyamvezi ein dämonisches Wesen, der Häuptling der Wassergeister, er lebt in Steppen und Einöden. Man sagt, er ist in zwei Zwillings-bäumen am Rande des Parks zuhause und erscheint oft in Gestalt eines ungewöhnlichen Menschen oder Tieres, wie zum Beispiel einer Albinogiraffe, die man hier des öfteren sieht.
Zum Katavi Wildlife Camp
16.6.08: Abschied von Katavi, Weiterflug nach Mikumi: Foxes Safari Camp Mikumi
Heute Nacht wurden wir um 2 Uhr von sehr lauten Geräuschen geweckt, eindeutig eine Hyäne die sehr nah am Zelt war und noch ein anderes Tier, das wir nicht einordnen konnten: Es schrie voller Angst und war sehr aggressiv, manchmal wie eine Katze, aber doch anders. Das ganze dauerte vielleicht 20 Minuten, es hörte sich wie ein Kampf an. Am Morgen beim Frühstück erzählt uns Manie was passiert ist: Eine Hyäne hat eine Zibetkatze ( Civettictis civetta) gejagt. Diese gehören zur Familie der Schleichkatzen und sind mit den Mungos verwandt. Sie sind waschbärgrosse, nachtaktive Raubtiere mit hundeartigem Gebiss, die jedoch nicht aktiv jagen, sondern einfach fressen was ihnen in den Weg kommt. Das kleine Tier hat sich tapfer verteidigt, aber die Hyäne hat es dann doch erlegt, Manie hat gesehen wie sie es in die Büsche brachte. Wir sind etwas traurig, auch weil wir heute abreisen zu müssen, wir wären gerne noch geblieben. Das Camp und die Atmosphäre hier ist einzigartig, wo man geht und steht gibt es etwas zu sehen, die Tierdichte hier ist erstaunlich, die Zustände fast paradiesisch. Leider nur fast, in der Regenzeit von März bis Mai sind die Camps geschlossen, dann kommen Wilderer vom Tanganjikasee in den Park, die Parkranger sind zu wenige um sie aufzuhalten, außerdem schlecht bezahlt, so das sie für ein paar Dollar auch mal ein Auge zudrücken. Übrigens: Katavi Nationalpark hat , nach dem Arusha Naionalpark die größte Artenvielfalt an Vögeln in Tansania und sicher die höchste Wilddichte. Unser Flug geht um 9 Uhr nach Ruaha, Manie fährt uns wieder zum Airstrip und wir werden von Richard abgeholt mit der kleinen Cessna. Wir verabschieden uns mit dem Versprechen im nächsten Jahr wiederzukommen und sehen dann Katavi noch mal von oben. Die große Büffelherde wandert immer noch durch die wasserüberflutete Ebene, wir konnten sie jeden Tag vom Camp aus sehen. Der Flug ist ruhig, denn es ist noch kühl und ich kann mich einfach nicht satt sehen an dieser wilden Landschaft. Irgendwo da unten fährt jetzt der Junge von der Filmcrew, er braucht 3 Tage wofür wir 2,5 Stunden brauchen. Die wenigen Strassen gehen in einem großen Bogen um die Parks. Dann sehen wir wieder das Panorama mit dem uns jetzt schon bekannten Ruaha Fluss und wir landen. Die Unterbrechung ist gut, so kann man eine Pinkelpause einlegen, dann geht es weiter mit einer großen, neuen Caravan, die hat 12 Sitze, aber wir sind wieder allein. Diesmal fliegt uns Peter Fox, der Chef selbst. Die Foxes haben eigene Flugzeuge und Piloten mit denen die Gäste in ihre Camps geflogen werden, das hat viele Vorteile: Die Abstimmung klappt gut, es gibt kaum Wartezeiten, die Maschinen und die Piloten machen alle einen sehr guten Eindruck. Wir fliegen noch eine Stunde bis Mikumi, die Landschaft unter uns verändert sich, wir sehen bald wieder Strassen und Dörfer, Mikumi liegt näher an der Küste, der Highway geht auf 50 km durch den Park. Wir werden von Karen, der Managerin abgeholt. Sie muss noch Sachen fürs Camp mitnehmen die aus dem Flieger ausgeladen werden. Der Maruti ist voll als wir abfahren. Es ist eine gute Stunde Fahrzeit zum Camp, das im Norden des Parks liegt. Wir sehen gleich: Auch hier ist das Gras sehr hoch, das heißt bis zu 2 Meter, auch hier wird es schwierig werden die Raubtiere zu sehen. Wir fragen nach den Wildhunden, wegen denen sind wir eigentlich hier. Mikumi ist bekannt für Wildhundsichtungen, aber leider sind Sie, wie in der Ruaha, seit einigen Monaten nicht gesehen worden. Auf dem Weg sehen wir gleich wieder Elefanten, Zebras, Giraffen und riesige Herden von Impalas. Allerdings treffen wir hier ständig auf andere Fahrzeuge, meist geschlossene große Geländewagen, die von der nahegelegenen Küste einen Abstecher in den Park machen. Karen erzählt uns, dass es seid Wochen kein warmes Wasser im Camp gibt, das ist ein Schock für mich, ich dusche nie kalt ! Das fängt ja gut an, wären wir bloß noch in Katavi geblieben. Sie bietet mir gleich an, warmes Wasser im Eimer ins Zelt bringen zu lassen... Bei der Ankunft sind wir aber von der traumhaften Lage des Camps begeistert: Ein Hügel, um den herum die Zelte stehen, alle mit wunderschönem Ausblick auf das Wasserloch oder in die Ebene und das Restaurant steht oben auf dem Berg, es gibt sogar einen Pool. Die Zelte stehen auf Holzplattformen und haben zusätzlich Makutidächer und eine große umlaufende Veranda, in den Zelten Holzfußböden, sehr schöne große Betten, Schränke und Bäder. Das Mittagessen ist kalt, na wir waren ja auch sehr spät. Wir verabreden uns zum Gamedrive mit Karen um 16 Uhr. Im Auto ist noch ein anderes Paar: Zwei Engländer, die waren vorher in Mahale bei den Schimpansen und machen uns wirklich neidisch, es muss einmalig schön dort gewesen sein. Unser Gamedrive ist ganz nett und Karen weiß viel zu erzählen, wir sind jetzt aber verwöhnt. Trotzdem, im nördlichen Teil des Parks sind wenig Menschen und es ist landschaftlich sehr reizvoll: Wir fahren durch den Miombowald wo oft Leoparden sind, hier hat Karen überall Tsetse-Fliegenfallen aufgehängt, aber einige sind doch übrig geblieben. Es gibt viele Warzenschweine, das sind die Hauptwirte der Fliegen. Hier finden wir große Gras-ebenen mit viel Wild, es wäre ein ideales Jagdgebiet für die schnellen Geparden, doch die gibt es hier nicht. Wir sehen Löwenspuren am Weg, aber das Gras ist mannshoch. Abends im Camp sitzen wir am Lagerfeuer und sehen hinunter in die Ebene wo gerade die Sonne untergeht, wirklich ein schöner Platz .
Im Restaurant ist außer den Engländern und uns eine 6 köpfige amerikanische Familie, die sind sehr laut .... Der Vater sieht genau aus wie Mr. W. Bush, der gleiche dümmlich-ignorante Gesichtsausdruck. Das Essen ist leider eine Katastrophe, alles kommt auf einem Teller, Salat, Fleisch, merkwürdige Pastete, Gemüse, Kartoffeln. Die anderen Gäste essen alles ohne Beanstandung, na vielleicht sind wir zu anspruchsvoll. Ich muss erst mal sortieren, der Salat kommt auf extra Teller und wird angemacht. Zum Glück gibt es kaltes Bier, da muss man nicht so viel essen. Zurück ins Zelt gehen wir den Berg runter, es kommt eine Eskorte mit, wegen der Tiere. Wir sitzen noch auf der Veranda und hören die Stimmen der Nacht, ein Schakal läuft vorbei und eine Hyäne keckert in der Nähe. Wir gehen schlafen, die Betten sind gut und und es gibt warme Decken, wir schlafen tief und fest.
Zu den Camps im Süden von Tansania
17.6.08: Unser zweiter Tag in Mikumi - Mikumi Wildlife Camp.
Der Mikumi Nationalpark ist 3200 km² groß, seinen Namen hat er von den hier vorkommenden, uns schon aus Katavi bekannten, großen Borassuspalmen. Wir sind im feuchten, nördlichen Teil des Parks und auch hier sind noch nicht alle Wege passierbar. Der tropische Schwarzerdeboden ist ein zäher Tonschlamm, indem man auch mit Allradantrieb schnell steckenbleibt. Deshalb will Karen heute mit uns zum Hippopool im südlichen Teil fahren, dort sind oft Löwen zu sehen. Nach dem Frühstück, (es gibt hier leider Nescafé) gehen wir zur Rezeption, wo Sie uns mit dem Maruti erwartet. Auf dem Weg müssen wir an hohem Gras vorbei und wir sehen die Spuren der Hyänen und von Schakalen. Die Schakale haben Ihren Bau in der Nähe der Rezeption und ziehen da auch ihre Jungen gross, sie fühlen sich dort wohl sicher vor grösseren Raubtieren. Wir fahren los, alleine im Auto mit Karen. Es ist kühl und bewölkt, es sieht nach Regen aus und die Jacken lassen wir lieber an. Heute wird es nicht wärmer als 15 °C, in Frankfurt waren es 30 Grad als wir wegfuhren, in Afrika also halb so warm wie in Deutschland. Am Hippopool sind viele Autos und 2 Flusspferde, ein paar Krokodile und Wasservögel sind auch zu sehen, das kennen wir besser, wir sind verwöhnt. Hier stehen zwei grosse Geländewagen mit arroganten Indern und im Defender unsere amerikanischen Freunde aus der Lodge, alle sind sehr laut und wundern sich, dass die Löwen nicht da sind. Die Frau von Mr. Busch hat einen pinkfarbenen Strohhut, dann trägt Sie noch den passenden grellen, pinkfarben Lippenstift auf. Will Sie damit die Löwen anlocken? Ich denke, dass wird sie eher vertreiben und wir fahren weiter, uns ist es hier zu voll und zu laut. Wieder an 2 m hohen Gras vorbei, wir sehen Giraffen und Elefanten, dann im Grasland die seltenen Elandantilopen und blaue Gnus, eine Unterart. Zurück ins Camp zum Mittagessen, Nudeln mit Hackfleischbällchen, ganz essbar und sogar warm. Nachmittags wollen wir uns auf die Spur der Afrikanischen Wildhunde begeben, bei der letzten Sichtung im Januar waren sie im direkt im Camp: Ein Kellner trug morgens den Tee zum Zelt Nr. 10, da rannte ein Impala an ihm vorbei, hinterher ein Wildhund. Er lief zurück den Berg hoch ins Restaurant, dahin kamen dann auch das Impala und der Wildhund, sie rannten mitten durchs Restaurant. Der Kellner verjagte den Wildhund mit Steinwürfen weil er Angst hatte. Wir erklären ihm, dass er nicht auf deren Speiseplan steht, aber er bleibt skeptisch. Am Nachmittag gehe ich allein den Weg zurück von der Rezeption zum Zelt weil ich was vergessen habe, ich habs eilig und fange ich an zu laufen, aber neben mir ist hohes Gras..... Nein das lass ich doch lieber, im Busch niemals laufen -.... nur Futter rennt weg.. Wir fahren das Gebiet um die Lodge ab, auf den Wegen sind viele Perlhühner und Flughühner, die laufen immer vor dem Auto her, irgendwann fliegen sie auf und landen seitlich im Busch. Wir suchen nach Spuren und finden gute Löwenspuren, ungefähr so meine Schuhgrösse ( 40 ), leider keine von den Wildhunden, auch Karen liebt die Wildhunde und würde sie uns gerne zeigen. Wir fahren bis zum Millenium Damm und finden eine grosse Büffelherde, wir zählen über 250 Tiere. Riesige Impalaherden sind überall, wieder Elefantenkühe mit Jungtieren, wir können sie lange beobachten, nach einer halben Stunde geben sie uns zu verstehen, dass es jetzt genug ist.... Zurück im Camp sind neue Gäste da, 2 Frauen mit Kindern. Eine Inderin und die Andere sieht deutsch aus, aber sie spricht mit uns Englisch und entschuldigt sich dafür, dass die Kinder etwas Krach machen. Uns macht das hier nichts aus, wir sitzen am Lagerfeuer und die Jungs grillen Marsmellows, bieten uns auch welche an ( sie sprechen deutsch), aber wir bleiben lieber beim Kilimanjaro-Bier und Popcorn. Ein schöner Ausblick von hier oben, die Camps stehen wirklich an den besten Plätzen. Nach dem Essen gehen wir bald zum Zelt, um noch auf der Terrasse zu sitzen. Der Schakal kommt vorbei gelaufen, immer um die gleiche Zeit. Es ist ruhig und wir lauschen der Nacht. Um 10 Uhr höre ich es im Gras rascheln, Hans- Peter ist gerade im Zelt und ich bitte ihn die Taschenlampe rauszubringen. Ich sehe jetzt ein Paar grosse, runde Ohren fünf Meter vor mir im Gras auftauchen. Ist das endlich ein Wildhund ?? Das Tier bleibt ruhig stehen, es scheint mich auch zu beobachten. Wo bleibt der nur mit der Taschenlampe ?? Endlich ist er da, er leuchtet in die Nähe des Tieres und da sehe ich, was es ist : Eine Hyäne, sie bleibt ruhig sitzen auch als ich sie anleuchte und schaut neugierig zu uns hoch. Eine Weile bleibt sie sitzen, dann kommt sie aus dem Gras auf den Weg: Sie ist ganz schön gross, sicher ein Weibchen, und sie schaut noch einmal zu uns, bevor sie sich in Ruhe davon macht in Richtung Rezeption... Schade , wieder kein Wildhund, aber das war auch eine aufregende Begegnung; Hyänen sind nicht zu unterschätzen und lange nicht so feige wie man ihnen nachsagt. Sie jagen manchmal sogar Leoparden auf den Baum. Wir gehen zu Bett und hören noch die Löwen brüllen, gar nicht weit weg. Irgendwo im Mondschein werden sie im Grasland auf der Jagd sein, morgen ist Vollmond. Wir schlafen bald ein...