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Im Herzen der Selous: Reisebericht der Safari im Selous
9. 12. 2017: Vom Roho Ya Selous Camp zum Sandrivers Selous: Junge Löwenkater, ein Wilderer-Opfer und die Regenbombe
Ich bin fröhlich und früh erwacht, der Graukopfliest hat mich geweckt. Vögel denken schon morgens nur an Eins: Sex. Ihr Gesang hat nur den Zweck den Weibchen zu imponieren und ihre Fitness zu demonstrieren oder andere Männchen zu vertreiben.
Wir gehen um 6 Uhr auf Pirschfahrt am See und folgen den Spuren der Wildhunde. Leider vergeblich, aber wir treffen auf unzählige Giraffen und Grosse Kudus. Auch ein ganz kleines Giraffenbaby, noch mit Nabelschnur ist unterwegs mit seiner Mutter. Am See sind Störche und Reihe, zahlreiche Flusspferde im Wasser. Ganz schrecklich: Eine Giraffe, die Opfer der Wilderei wurde. Sie hat eine Schlinge um den Hals, die hat schon eine böse tiefe Wunde verursacht. Madenhacker holen sich Fleischstücke an dem rohen Fleisch. Per Handy werden Ranger benachrichtigt, die bald mit einem Veterinär versuchen ihr zu helfen.
Ich genieße die Pirschfahrt auf dem weichen Sand, wir treffen wieder keine anderen Autos. Zurück im Camp erwartet mich ein kleines Büffet. Das Camp ist von Baobab- Bäumen und Doumpalmen umgeben, die werfen ihre Früchte ab was Tiere anlockt. Die Gelben Paviane mögen die Baobab-frucht, die außer Mineralen auch reich an Vitamin C ist. Man kann mit Baobabpulver ein gutes Eis machen. Giraffen und Elefanten fressen die Früchte der Palmen. Neben meinem Zelt wohnt ein Buschbock, der schaut mir beim Duschen zu. Die Dusche hätte ich nicht gebraucht, das merke ich später.
Dann bringt mich mein Guide zur Übergabe für das Sandrivers Camp wo ich erwartet werde. Das liegt im oberen Teil der Selous in Alleinlage. Dort bin ich zum Abschluß für 2 Nächte. Mein neuer Guide heißt Burati und ist sehr sympatisch. Er will mir eine Löwenfamilie zeigen. Die finden wir auch schnell, eine Mutter mit 2 jungen halbstarken Katern, die mag ich ganz besonders. Die spielen zusammen und mit der Mutter direkt vor unserem Auto. Was ein Unterschied zur Serengeti. Mein, leider kranker, Photograph hätte seinen Spaß hier. Manchmal blühen rote Feuerlilien im Sand. Wunderschön. Dann aber sieht plötzlich der Himmel ganz komisch aus, Burati packt die Regencapes aus, ein Verdeck gibt es hier nicht, weil es selten regnet. Die Camps im Selous haben in der Regenzeit geschlossen. Wir fahren los in Richtung Lodge, die liegt über einem Berg. Dann aus dem Nichts, kommt eine ungeheure Menge Regen vom Himmel, eine Regenbombe. Das Wasser kommt uns einen Meter hoch auf der Straße entgegen und man sieht kaum etwas. Zum Glück ist Burati ein sehr guter Fahrer, er hält den Landrover auf der Straße, dessen hohes Gewicht ist nun ein Segen. Wir sind pitschnass innerhalb von Minuten. So erreichen wir die Lodge, hier regnet es auch, aber nicht so viel. Es begrüßen mich die Manager, zwei Mädels und ein junger Mann. Ich brauche erst mal ein großes Handtuch, ich zittere und ziehe mir die nasse Bluse und Shorts einfach aus. Schnell findet sich auch ein T-Shirt und es gibt heißen Tee. Die Mädels finden das lustig. Nur in Dessous hätte noch niemand eingecheckt. Es sind Natasha aus Deutschland und Michelle aus Südafrika, sowie Eric Jones von der Ndarakwai Lodge. Wir verstehen uns alle auf Anhieb gut. Natasha und Eric sind die alten Manager hier und Michelle ist die neue Managerin. Beim Abendessen erzählen wir uns von unseren Hunden, die Mädels haben jeder 3 adoptierte Hunde, die nun in Arusha bei einem Hundesitter. In den staatlichen Parks sind keine Haustiere erlaubt. Es gibt Hühnchen und Pasta mit gefülltem Kürbis. Irgendwann falle ich müde ins Bett, nicht ohne vorher die zahlreichen Insekten auf der Veranda im Licht zu beobachten: Seltene Käfer und sogar Mantis sind durch den Regen auferstanden.
Überall ist Wunderland, überall ist Leben. Bei meiner Tante im Strumpfenband und überall daneben. ( J. Ringelnatz)
Meine Suite im Sandrivers Selous ist ganz offen, auch das Badezimmer ist im Tarzan-Stil mit Wasserfalldusche um Freien. Auch hier sind im Lichtschein der Lampen viele Insekten zu bewundern. Nur das Bett ist eingenetzt. Lala Salama.
10. 12. 2017: Sandrivers Selous: Überall ist Wunderland: Wildhund- und Schimpansen-Rufe, verlorene Krokodils-Eier und eine Schlangenbeschwörung
Heute morgen haben wir eine Boots-Fahrt auf dem Rufiji-Fluss geplant, mit Picknick Frühstück an der Stiegelers Gorge. In dem Augenblick als wir losfahren, kommen die Wolken und es verdunkelt sich. Ich ahne Schlimmes. Nach einer halben Stunde fängt es wieder an zu regnen und Burati packt mich fürsorglich in 3 Shukas. Wir fahren zurück zur Lodge. Das Wetter spielte verrückt im ganzen Dezember in Tansania wie sich später zeigte. Ich frühstücke im Trocknen. Um 11 Uhr kommt die afrikanische Sonne wieder und ich ruhe mich aus. Burati meint wir fahren lieber später raus mit dem Auto, das machen wir dann so um 15 Uhr. Eine Hyäne ist das erste was uns auffällt, die knabbert an einem toten Pavian rum. Burati erzählt das er lange Zeit im Katavi Park-Ranger war und den Park wie sein Auto kennt. Er zeigt mir im See eine Versammlung von 100 Krokodilen, eine grosse Herde Elan-Antilopen und Grosse Kudus. Die Sandbank, auf der die Krokodile die Eier gelegt hatten wurde durch die Wasserbombe gestern weggespült, das ist traurig. Burati sucht für mich die Wildhunde, ich habe ja diesmal noch keinen gesehen. Wir finden 2 schlafende Löwen im Sand. Er versucht die Wildhunde mit dem Verlassen-Ruf anzulocken. Den Ruf kann ich auch; so rufen wir beide die seltenen Kaniden, leider aber vergebens. (Das Video davon ist auf Istagram zu hören ). Tierstimmen nachmachen ist Spaß, also mache ich noch den Pant-Hoot der Schimpansen, mal sehen ob einer antwortet. Burati lobt mich dafür; der Ruf wäre sehr echt. Er versucht es auch mit dem Schimpansenruf und wir haben Spaß. Den Sundowner machen wir am See, mit Giraffen, Büffeln und Störchen. Wieder sehen wir kein anderes Auto. Ich habe den Selous für mich alleine. Wir fahren zurück ins Sand Rivers. In der Lounge sind zahlreiche Geckos, die freuen sich über die vielen Insekten. Wir sitzen fast im Dunkeln beim Essen, weil das Licht die Insekten anlockt. Es gibt auch ein Krokodil zu essen; aber als Brot. Die Unterhaltung ist gut, wir haben viele Themen: Hunde, Wildhunde, Artenschutz, Elefanten, Wilderei, Jagdtourismus, gibt es menschengemachten Klimawandel...?
Burati bringt mich in mein Busch- Zimmer mit dem Auto, weil es wieder etwas regnet. Da ist alles voll von kleinen Fabelwesen auf der Veranda. Auf dem Weg ins Bad sehe ich eine kleine Schlange, sie sieht harmlos aus. Keine Viper ? Also versuche ich sie in den Wäsche- oder Schlangenkorb zu dirigieren, was mir aber misslingt. Die Schlange geht lieber in ein Loch in der Wand. Auch Schlangen haben ihren eigenen Kopf. Im Bad überlege ich ob diese Schlange sich heute Nacht einen trockenen Platz suchen wird? Das wäre dann mein Bett. Ganz sicher bin nicht nicht ob es nicht doch einen Viper war. Da gehe ich schnell unters Netz und stopfe das Netz noch unter die Matratze. Mein Lieblings-Kleid was ich noch anhabe, vergesse ich am nächsten Morgen einzupacken, weil es im Bett unter der Decke liegt. Aber das Sandriver ist immer noch mein Lieblingscamp im Selous. Und das Kleid wurde mir später geschickt. Sie wollen ins Sandriver Selous ?
weiter geht es hier Vom Sandriver Selous auf die Insel Fanjove