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Reiseberichte aus Afrika

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Reisebericht aus Westtansania: Traumsafari nach Katavi, Schimpansen im Mahale Mountains Nationalpark und die Ruaha

31.1.2015: Wie alles anfing, Abreise nach Tansania, Ankunft auf Hatari

Schon lange hatte ich den Traum endlich mal die entlegenen Parks am Tanganjikasee zu besuchen, seid ewigen Zeiten träumte ich davon den Spuren von Jane Goodall zu folgen, deren Berichte über ihr Leben und ihre Forschung an den wilden Schimpansen im Gombe Stream Park hatten mich schon immer fasziniert.  Dann habe ich noch den wunderbaren Film “Von Goisern nach Gombe”  gesehen und mir wurde klar,  jetzt muss ich endlich hin.  Die Abgeschiedenheit der Berge, die unberührte, wilde Natur im Regenwald, das will ich selbst erleben.  Nicht zuletzt die Gelegenheit dort freilebende Schimpansen der Art Pan Troglodytes schweinfurthi, die östlichen oder langhaarigen Schimpansen aus nächster Nähe zu sehen. Leider gab es derzeit dank Ebolaangst keine Charterflüge in die kleine Stadt Kigoma, von der man in den Gombe Park gelangt und der Preis für einen Privatcharter war astronomisch. Gut, dann eben nur in die Mahale Mountains, dort hatten im Februar zwei Lodges geöffnet, die mich auch beherbergen wollten. So habe ich mich zu der Reise kurzfristig entschlossen und fliege diesmal mit einem Freund zusammen, die KLM bietet gute Verbindungen über Amsterdam zum Kilimanjaro Airport, der Abflug ist um 6 Uhr und am Abend kommen wir schon an. Die ersten 2 Übernachtungen sind auf Hatari, weil der Flug in den wilden Westen von Tansania erst am Montagmorgen geht. Wir bekommen noch ein leichtes Abendessen und gehen in unsere Zimmer. Wie immer ist viel Wild rund um die Hatari-Lodge,  wie schön wir sind in Afrika und ich schlafe bald ein, in Erwartung der Abenteuer die vor mir  liegen. Schade das mein Mann diesmal zuhause bleiben muss, doch so auf die Schnelle findet sich kein Haus-  und Tiersitter für unsere Mitbewohner.

1.2.2015: Hatari an einem TagHatarilodge Safari
Der Kilimanjaro liegt im Dunst, aus meinem Fenster kann ich den Berg sehen. Mein Freund Ulli möchte möglichst viel vom Aruhsa-Park sehen, daher sind wir bereit eine kleine Gewalttour zu machen. Nach dem Frühstück fahren wir mit unserem Guide los, zum Mount Meru Bergwald, wo wir eine Wanderung in den Krater machen wollen. Drei Amerikaner sind mit uns unterwegs, wir teilen uns den Ranger für den Weg. Die Wanderung ist schön, aber auch anstrengend weil auf ca. 2500 Meter, Tiere sehen wir aber keine. Dafür trifft man hier auf die typische Bergregenwald-Vegetation mit Farnen, Moosen und Riesenbäumen. Ich habe Shorts an, es ist ja warm, doch hier gibt es Brennnesseln, vor denen muss man sich in Acht nehmen, die Beulen jucken recht lange. Der Krater ist erreicht, ein schöner Platz und der Rückweg ist einfacher. Wir picknicken am Wasserfall, doch bin ich vom mitgebrachten Picknickkorb eher enttäuscht, gegrillte Fleischspieße, die sind viel zu hart, mit Couscous ohne Gewürze und durchgeweichtem Salat  der Nachtisch ist OK. Wir wollen weiter in den Ngorudotu-Krater, da müssen wir ein Stück durch den Aruhsa Park fahren. Wir passieren die kleine Serengeti, wo wir außer ein paar Affen und Giraffen nicht viel sehen. Im Krater sind Wasserböcke, hier kann man auch eine Wanderung machen, doch wir sehen es uns von oben an. Wir müssen ja noch an die Momellaseen. Also weiter gehts... Die Momellaseeen mit den Flamingos sindHatari Lodge Tansania wie immer wunderschön und plötzlich sehen wir auch ganz viele Tiere. Giraffen und Zebras, Büffel mit Jungtieren, Buschböcke, Wasserböcke, Ibisse, Adler und viele andere Vögel. Zurück auf Hatari gehen wir erstmal unter die Dusche und verabreden uns  zum Sundowner am Aussichtspunkt. Hier werden wir von einigen deutschen Tagestouristen argwöhnisch betrachtet, grüssen können Sie auch nicht. Liegt das an meinem langen Kaftankleid, ich habe abends halt gerne mal was Nettes an. Ist mir auch egal, ich treffe mich dann zum Abendessen mit Jörg Gabriel  und wir unterhalten uns gut über Afrika, Wilderei, Safaris, die Ebolakrise und noch mehr.  Das Abendessen ist ausgezeichnet, so wie ich es von der Hatariküche gewöhnt bin. Meine erste Malaronetablette nehme ich jetzt auch, Ulli hat schon die dritte intus.  Ich zahle noch meine Rechnung mit Karte, das geht hier.  Wir gehen gegen 10 Uhr schlafen weil wir früh rausmüssen für unseren Flug in den wilden Westen.  Doch gegen 4 Uhr habe ich einen furchtbaren Albtraum und wache schweißgebadet auf, komisch- sowas kenne ich nicht. Ich bleibe wach und muss feststellen, das es kein Licht gibt, also muss ich mit der Taschenlampe alles packen. Zur Hatari Lodge

2.2.2015: Katavi Nationalpark: Des, der Löwenflüsterer und die Präsidentensuite.
Wir fahren um 6 Uhr ab von Hatari, es ist noch finster. Der Fahrer muss am Gate warten weil der Ranger noch schläft, doch dann kommt er und macht das Tor auf. Bereits jetzt ist schon viel Verkehr in Arusha, später wäre es noch schlimmer, na danke. Wir sind pünktlich am Flughafen und er gibt uns 4 Picknick-boxen, 2 mal Frühstück und 2 mal Mittagessen. Das ist viel zu viel, auch fürs Handgepäck.  Gut gemeint, aber wir sortieren aus und nehmen nur 1 Box mit. In der Wartehalle finde ich ein paar hungrige Katzen kinder, die werden von mir mit Eier-Speck-Sandwich und  Joghurt versorgt. Beim Einchecken bekommen wir noch ein Papiertäschen von Nomad mit lauter Leckereien, nun wir werden also nicht verhungern in den 4 Stunden bis wir im Katavi ankommen. Der Flug ist in einer Caravan,  die kleine Maschine ist nicht voll und das Wetter ist gut. In Tagora, was mitten im Nichts liegt, machen wir Tankstopp und steigen aus. Es gibt auch Toiletten hier, doch nach Besichtigung derselben entscheide ich mich  fürs Gebüsch, das wirkt deutlich sauberer. Noch knapp 2 Stunden Flugzeit, dann sind wir da. Beim Anflug sehe ich schon: Der Katavi ist grün und voller Tiere. Ein sympatischer Katavi auf Safari mit African Queen SafarisManager aus Südafrika namens Des holt uns ab und erzählt,  das er auch der Manager von Kungwe in Mahale  sei und hier mit seiner Frau die Vertretung mache. Überall sind Tiere wohin man blickt, so habe ich das in Erinnerung. Wir fahren los und Des erzählt vom Leben hier im Busch,  doch hoppla vor lauter Begeisterung hat er die Löwin nicht gesehen die direkt am Wegesrand liegt. Des bremst und fährt rückwärts, etwas zu schnell  und die Löwin springt auf, doch er redet beruhigend auf die große Katze ein, die sich darauf hin wieder hinlegt. Aha ein Löwenflüsterer, das fängt ja gut an. Des fährt uns zur Katuma Bush Lodge die sehr schön am Rande der Katisungaebene liegt. Auch Ulli ist begeistert,  die Kamera klickt und klickt. Überall sind Tiere, man weiß nicht wohin  zuerst gucken. Die Frau von Des, Kim begrüsst uns freundlich und zeigt uns die Zelte, sehr gepflegte Luxus-Zelte mit Moskitonetzen rund ums Bett, die Bäder sind innen und eben falls insektenfrei, es gibt  sehr funktionelle Duschen, die Zelte stehen auf einer Holzplattform.  Wir bekommen ein spätes Mittagessen mit guten Salaten, Fleischkebab, Kartoffeln und Obst zum Nachtisch. Gleich um 16:30 Uhr geht es wieder auf Pirschfahrt mit Des und Kim. Die beiden sind wirklich weit rum gekommen, sie waren schon in Botswana, in Mosambique und auf den Seychellen. Und Dan ist ein guter Guide, er weiß viel zu erzählen was man sonst nicht hört. Er kennt sich auch mit Botanik aus und kann jeden Vogel benennen.  Außerdem spricht er immer mit den Tieren, das hat er auf einer Farm in Südafrika, wo er mal gearbeitet hat so gelernt. Anmutige Giraffengruppen posieren für uns als wären Sie Fotomodelle, wir fahren an den Fluss mit den Flusspferden und so vielen Vögeln, große Krokodile liegen gut getarnt am Ufer, hier geh ich lieber nicht zu Fuß. Der Park ist noch genauso schKatavi Katuma Bush Lodgeön und wild wie vor 8 Jahren, als ich zum ersten Mal hier war. Doch diesmal ist überall ein weißes Gras, das ist ungefähr einen halben Meter hoch und  zaubert auf jedes Bild einen leichten Schleier am unteren Rand, ich nenne es das Zaubergras.  Der Hippo-Pool bietet uns Flusspferde, die sich sichtlich wohlfühlen und sich im Schlamm um ihre eigene Achse drehen. Auch treffen wir zahlreiche Elefantenfamilien, die relativ entspannt sind, obwohl wir sehr nah herankommen.  Irgendwann wird mein Begleiter Ulli sehr still und macht auch keine Bilder mehr.  Das ihm schlecht ist sagt er nach ein paar Minuten und will aus dem Auto, doch  Des meint das geht nicht hier, wir sind im Buschland und im Revier der Löwin von heute morgen. Dann muss er halt aus dem Auto sich erleichtern, wir fahren ganz  langsam.  Des fragt Ulli, ob er Malarone genommen hat. Er sagt jeder zweite Gast hätte davon Beschwerden wie Übelheit, Ausschlag oder Halluzinationen und Alpträume. Ich weiß sofort das ich nun keine Malaria-Pillen mehr  nehme. Zurück im Camp geht Ulli aufs Zimmer und ich esse allein mit Kim und Des zu Abend. Außer uns gibt es noch 2  französische Gäste, die essen aber in Ihrer Präsidentensuite und haben auch einen Privatguide sowie ein privates Safari-Fahrzeug.  Ich kann mir die Luxussuite  vor dem Gamedrive  ansehen, es fehlt wirklich an nichts, TV, AC, Bar,  Butler, viele Sofas, Jacuzzi, Riesen-bad, hier werden alle Wünsche erfüllt.  Gut zu wissen,  auch spezielle Gäste kann man hier zufrieden stellen.  Vielleicht will ja Udo L. mal in den Katavi, die Präsidentensuite ist schon da.  Die Lautstärke nachts ist fast so hoch wie beim einem Rockkonzert: Flusspferde, Hyänen und die Löwen unterhalten mich noch lange mit ihrem Gebrüll, Gegrunze und Gelächter. Hier im Katavi ist man mitten drin im Abenteuer  Afrika.

Katavi Safaricamp Tansania

3.2.2015: Katavi Wildlife Camp- Sylvia allein unter Löwen im Zaubergras..
Heute morgen geh ich alleine auf Pirschfahrt, ich habe den Guide und Des ganz für mich, Ulli muss sich noch erholen. Die beiden unterhalten mich gut und es gibt so viele Tiere hier: Büffel, Giraffen, Elefanten, Antilopen, überall Vögel. Vor allem am Fluss ist die Artenvielfalt der Avifauna unglaublich, auf jedem Baum findet man mehrere Arten.  Zurück im Camp packen wir zusammen und man bringt uns ins nächsKatavi Tansaniate Camp, das Katavi Wildlife Camp. Die Flasche Wein von gestern Abend packt man mir ein, ich soll sie da bezahlen. Hier im Katavi Wildlife Camp war ich schon vor 8 Jahren und ich wundere mich was hier inzwischen alles gebaut wurde: Die Zelte stehen auf Holzdecks mit kleinem Pool und die Bäder sind massiv gebaut. Früher war das ein richtiges Buschcamp.  Ich bekomme ein wundervolles Mittagessen ganz für mich, ich bin begeistert, frische Salate mit Avocado, rote Beete, tollen Kartoffelsalat, guten Braten, und gebackener Banane. Das Wetter ist gut, ab 13 Uhr wird es heiß und man sucht den Schatten. Während ich auf meiner Terrasse sitze kommen 2 Buschböcke ganz nah heran, die wohnen hier, sicher weil sie  Schutz vor den Raubtieren finden. Der Ausblick auf die Katisungaebene ist ein Traum: Kraussen ziehen Giraffen, Flusspferde und Elefanten vorbei. Die Zelte sind sehr gut ausgestattet mit 2 Betten, Sofa, Schreibtisch, Stühlen, Schiebetüren statt Reißverschluss am Eingang, einem großen Bad und alles ist eingenetzt, doch leider hat man sich das Netz überm Bett gespart.  Ulli ist noch immer unwohl, deshalb gehe ich mit den Guides Romero und Kevin allein auf die Pirschfahrt. Und am Rande der Katisunga-Ebene finden wir auch  gleich das Löwen-Hausrudel mit vielen Weibchen, Jungtieren und einem Löwenmann.  Die Löwen hier jagen große Beute, oft erlegen Sie Büffel,  auch Giraffen stehen auf dem Speiseplan und auch mal ein Flusspferd. Die Löwenmänner haben nicht so große Mähnen wie die Serengeti- Löwen, sicher weil sie auch bei derkatavi auf safari bei den Löwen Jagd mithelfen müssen. Wir kommen sehr nah ran mit dem Auto, die Löwen sind total entspannt, außer uns ist nur noch das Privatfahrzeug von der Katuma Lodge mit den 2 Franzosen da. Ich habe alles für mich allein. So etwas findet man heute kaum noch auf Safari. Wohin man sieht, überall sind Tiere und es fällt schwer ein Bild zu machen, auf dem nur eine Spezies zu sehen ist! Giraffen und Zebras, Flusspferde und Giraffen, Elefanten, Impalas, alles läuft hier kreuz und quer durchs weiße Zaubergras. Ein Tier-Paradies. Nebensaison im Februar  ist im Katavi ebenso wildreich wie Trockenzeit, doch man sieht auch noch Jungtiere und viele Tiere haben Paarungszeit. Die Löwen sind fast immer in großen Rudeln anzutreffen.   Im  Camp sagte man uns der Manager sei krank und wurde deshalb ausgeflogen, doch heute kommt Ersatz.  Als ich die Löwen beobachte, kommt der neue Manager vorbei gefahren und lacht uns zu. Beim Abendessen setzt er sich zu uns, auch mein Freund ist auf dem Weg der Besserung. Nick, so heißt der Ersatzmann ist ein Brite, Profi-Musiker, Pilot und nun auch Safaricamp- Manager. Im Busch lernt man immer interessante Menschen kennen. Beim sehr guten Abendessen mit Lasagne und Gemüse unterhalten wir uns bis um kurz vor 10 alle müde sind. Im Busch geht man früh schlafen. Hier ist es nachts etwas ruhiger als in Katuma,  doch dafür hab ich Spaß mit den Mücken, die doch irgendwo reinkommen ins Zelt. Ich bekomme einige Stiche ab, aber mich beruhigt, dass hier kranke Mitarbeiter sofort ausgeflogen werden, so kann sich niemand mehr anstecken. 
zum Katavi Wildlife Camp
4.2.2015: Vollmond im Katavi, saubere Geier,  Kommunikation mit Löwen und einem katholischen Inder.
Der Balzruf des Graukopfliest  (Halcyon leucocephalus) weckt mich schon sehr früh, bevor es hell ist. Heute ist mein Reisegefährte Ulli wieder fit und wir frühstücken , dann geht es gleich raus mit unseren Guides.  Die kleinen Marutis sind klasse Safarifahrzeuge, es gibt nur  2 Bänke und sie sind leicht und wendig, sie machen auch weniger Lärm als die Toyotas, wir breiten uns jeder auf einer Bank aus. Zuerst fahren wir in die Chada Plains, auf dem Weg treffen wir auf einen Leoparden im Baum .Es ist ein Weibchen, zu erkennnen  an der Art wie sie in der Astgabel liegt: Breitbeinig.  Sie schaut uns an und kommt dann vom Baum herunter, um im Gebüsch zu verschwinden, vielleicht hat Sie da Ihre Jungen.  Eine leicht verletzte Hyäne liegt im Gras, sie hat eine eitrige Wunde unterm Auge, das tut weh und ich wünsche ihr gute Besserung,  die Jagd  ist auch für die Raubtiere ein gefährliches Geschäft. Wir finden die Überreste eines Zebras, nur noch die Beine, ganz in der Nähe vier Löwen, die liegen mit vollen Bäuchen im Schatten.  Dann sehen wir viele, sehr viele Geier und fahren dahin. Ein  Elefantenkadaver hat sie angelockt, es sind hunderte von Geiern, die Safari im Katavisich hier satt fressen. Der Geruch des Kadavers ist unerträglich, es riecht wie hundert tote Mäuse unterm Schrank. Aber Geier sind reinliche Tiere, sie baden in den Wasserpfützen auf der Strasse und stellen sich dann zum Trocknen nebeneinander in die Sonne. Zum Mittagessen sind wir zurück im Camp, es gibt Quiche und Salate.  Dann kommt ein Gewitter auf und Regen. Ich nutze die Mittagspause wie immer zum Duschen. Die Bäder der beiden Zelte sind direkt nebeneinander und durch eine Steinmauer getrennt, doch das Dach ist gemeinsam, so kann man gut kommunizieren mit seinem Zimmernachbarn.  Der zweite Gamedrive findet wie geplant gegen 16 Uhr statt und wir müssen nicht weit fahren, eigentlich hätten wir auch zu Fuß an den Rand der Katisungsebene gelangen können, um das Schauspiel was sich hier wohl schon seid tausenden von Jahren so abspielt zu beobachten: Löwen und Büffel.  Die Löwen, diesmal alle, auch die Löwen-Männer pirschen sich im hohen Gras an die Büffelherde an und versuchen ein schwaches Tier zu entdecken.  Doch die Büffel sind heute im Vorteil, es hat geregnet und die Löwen kommen im nassen Gras nicht so gut zurecht  und dann jagen plötzlich die Büffel die Löwen.  Es ist ein Katz -und Maus-Spiel,  immer hin und her. Doch die Löwen machen sich keinen Stress und als es anfängt zu regnen machen sie es sich am Straßenrand im Graben gemütlich, die alten Tiere schlafen, die Jungen und einige Weibchen spielen vor uns auf der Strasse.  Mich fasziniert immer wieder wie schnell Raubtiere umschalten vom Jagdmodus auf Spielen oder Entspannen. Ein bisschen weiche Erde reicht einem Löwen als SPA vollkommen. Er rollt sich wollig hin und her, streckt die Pfoten in die Luft und ist total entspannt. Vor 5 Minuten war er noch auf der Jagd, ja das müssten wir auch lernen. Auch die Büffel sind immer noch in der Nähe und grasen.  Die jungen Löwen  liegen im Graben, sie sind dünn und sehen hungrig aus, doch sie müssen noch warten bis es Futter gibt.  Eine der Löwinnen gibt ein Aufbruchsignal und alle marschierSafari Katavi Tansaniaen nacheinander direkt an unserem Auto vorbei. Dazu muss man wissen: Der Maruti hat ganz flache Türen, damit man besser fotografieren kann. Die Löwen sind also maximal  50 cm von uns entfernt. Einer der Junglöwen, der mich schon die ganze Zeit so eindringlich ansieht bleibt stehen, setzt sich direkt vor die Türöffnung und sieht mich an.  Ich lege die Kamera weg und gucke zurück. Ich spüre der Kleine würde gerne einsteigen und ich rede ihm das aus, ohne Worte. Tierkommunikation. Nach einem Moment  versteht er und läuft weiter, das ist gut denn hinter ihm sind noch mehr Löwen in der Warteschlange.  Meine und seine Spiegelneuronen scheinen zu funktionieren.  Aber da wurde mein Puls doch etwas schneller.  Die Löwen spielen wieder auf der Strasse, direkt vor unserem Auto. Die neue Kamera von Ulli macht nur noch klick klick und er grinst so breit wie ein Flusspferd im Schlammbad.  Als es dämmert fahren wir zurück, das Camp ist um die Ecke. Zum Abendessen bekommen wir Schweinebraten und Rotkraut,  Nick der Manager und der indische Pilot  Kevin essen mit uns. Kevin ist Katholik und isst  auch Schwein,  wir unterhalten uns gut, doch meinen Witz über die katholische Kirche findet er nicht wirklich gut.  Warum müssen Inder es immer übertreiben mit der Religion? Zumindest Nick lacht herzlich ziemlich über den Weißwurst-Witz, Briten haben wohl ein Gen für Humor.  Dann gehen bald alle schlafen. Vor dem Essen  habe ich die Mücken mit Spray vertrieben, alle tot. Es ist Vollmond und die Nacht recht ruhig, vielleicht wegen dem Regen.

5. 2. 2015: Aufbruch nach Mahale Mountains ins Regenwald- Wunderland und nachtaktive Schimpansen
Heute morgen ist es dunstig, doch es hat aufgehört zu regnen. Es sind 80 % Luftfeuchtigkeit und 20 Grad. Wir packen und frühstücken. Auf der Fahrt zum Airstrip finden wir mit Hilfe der Geier im Gebüsch eine tote Giraffe an der die Löwen gefressen haben. Da bin ich froh, so wurden alle Löwenkinder satt sie waren  recht dünn.  Die 2 Franzosen aus der Präsidentensuite mitsamt Ihrem Privatguide Simon fliegen auch mit uns nach Mahale, doch das Grüssen überlässt der Mann komplett seiner Frau und Simon, er kommuniziert nicht mit Jedem. Es gibt schon komische Primaten-Spezies. Mit im Flieger sind auch Des und Kim die nun nach Mahale in die Kungwe Beach Lodge fliegen. Kevin, der Pilot  fliegt uns nach Mahale, er macht seine Sache sehr gut, überhaupt haben Foxes und Safariairlink  immer Top-Piloten. Der Flug dauert 45 Minuten über wildes und grünes Afrika, dann kommt der riesengroße Tanganjika See in Sicht, man glaubt am Meer zu sein, der See schimmert türkis blau unter uns, die sanften Berghügel der Mahale Berge auf der einen Seite, am anderen Ufer was 50 km entfernt ist liegt der mystische Kongo.  Ein kleines Dorf mit bunteMahale mountains Schimpansentrekkingn Hütten, alles wirkt unberührt,  tropisch und zauberhaft, nicht von dieser Welt. Kleine Holzboote liegen auf dem See, sie sind die einzige Fortbewegungsart außer den eigenen Füßen. Hier gibt es nur die Fischerdörfer und die Menschen  leben fast noch so wie vor 500 Jahren.  Die Cessna Caravan  fliegt einen Bogen über die Berge und setzt zur Landung an, die Landebahn endet fast im See.  Wir verabschieden uns von Kevin, den Weisswurstwitz hat er mir inzwischen verziehen. Wir müssen uns im kleinen Büro der Parkverwaltung eintragen, das ist eine verglaste Rundhütte mit ein paar Rangern.  Der Manager der Kungwe Lodge, Des führt uns zu einem großen Holzboot wo wir es uns bequem machen, ein Sonnendach und Getränke sind auch da.  Ich setze mich in die Sonne und  ziehe erstmal die Stiefel aus, für die nächsten Tage ist öfter barfuß gehen angesagt, die leichte Brise und das blaue Wasser erinnern ans Meer. Wir fahren eine gute Stunde mit dem Boot, die vorbeiziehende Landschaft ist wunderschön.  Die Hänge des Steilabbruchs ragen bis ungefähr 800 Meter über den See, nur in der Nähe des Dorfs sind die abgeholzt. Dann wechseln sich  kleine Täler und Schluchten ab, die mit scheinbar undurchdringlichem Regenwald bedeckt sind, dazwischen rauschen Bäche in den See, manchmal sieht man einen Wasserfall am Berghang. Dort werden wir also die nächsten Tage umherwandern auf der Suche nach den Schimpansen. Die Küstenlinie besteht aus felsigen oder auch bewaldeten Landzungen die sich in den See schieben, dazwischen einsame Buchten mit Sandstränden, große Bäume wachsen anderen Rändern. Im Mahale-Park ist keine Besiedlung erlaubt, das ist gut so. Es ist wirklich ein Paradies für Primaten. Aber nur fast- auch Feinde gibt es für PriMahale mountains Schimpansentrekkingmaten: Dort liegt ein Krokodil im Sand und wärmt sich auf.  Unser Guide stellt sich als Rama vor und erzählt uns, das sein Vater Guide in Gombe bei Jane Goodall war. Er hat sie auch kennen gelernt und  als hat Junge oft die Bananen aus dem Dorf ins Camp gebracht, dabei haben die Schimpansen manchmal dem Bub aufgelauert und ihm die leckeren Früchte abgenommen. Ja, Schimpansen sind halt unsere nächsten Verwandten. Der Guide erzählt uns viel über das Leben der Schimpansen und das man sie am besten über bestimmte Rufe die sehr weit tragen, die sogenannten Pant-Hoots lokalisieren kann im dichten Regenwald. Es sei im Augenblick aber nicht so einfach sie zu finden, da die Bäume nur wenige Früchte haben und die Schimpansen deshalb kaum rufen, um die gefundene Nahrung nicht mit anderen Schimpansen teilen zu müssen. Für den Nachmittag ist ein erster Spaziergang im Wald geplant, bei dem wir uns auch ans feuchte und warme Klima gewöhnen sollen. Für mich kein Problem, es hat nur ca 25 Grad im Schatten. Vielleicht würden wir ja auch schon Schimpansen sehen? Nun man muss wissen, das es nur möglich ist habituierte Schimpansen aus nächster Nähe zu sehen, Schimpansen die nicht an Menschen gewöhnt sind  werden  sofort die Flucht ergreifen. Die Schimpansen-Familien sind in Mahale seid über 30 Jahren unter Beobachtung von Forschern aus Japan und deren Helfern. Diese Helfer, die Scouts  sind dann auch den ganzen Tag unterwegs, um die Schimpansen-Gruppen für die Touristen aufzuspüren.
Die  Kungwe Beach Lodge liegt in einer wunderschönen Bucht, eingerahmt von Berghügeln mit tropischem Regenwald. Der Teil der Lodge wo das Essen serviert wird ist einem Boot nachempfunden, die Gästezelte sind sehr komforMahale Sonnenuntergang über dem Kongotabel und stehen mitten im Regenwald, das Bad ist der selbe gute Standard wie in Katuma, große Moskitonetze runden das Bild ab.  Die Wege sind Sand und es gibt auch keine stacheligen Büsche, so kann man barfuß gehen im Camp. Es ist einfach traumhaft schön hier in Mahale. Der Regenwald  hier wirkt auf mich einladend, es gibt keine stachligen Bäume, ich bin mit meinen Trekkingsandalen unterwegs. Viele großen Palmenarten wachsen hier und man kann einige der kleinen Affenarten,  die es hier gibt hören.  Doch die Äffchen sind scheu und schnell wieder weg, da sie auf  dem Speiseplan der Schimpansen stehen.  Es gibt Rote Kolobusaffen, die sind  wie andernorts  schwarz-weiß, doch hier haben sie eine rote Mütze auf, Meerkatzen mit rotem Schwanz  und  Grüne Paviane. Auch ein paar Leoparden soll es hier geben,  Buschschweine und viele Vögel, die aber im Regenwald schwer zu sehen sind.  Auffällig sind die vielen Zikaden die  einen Höllenlärm machen steht man in ihrer Nähe. Die Wege sind teilweise steil und feucht, plötzlich stoppt uns Rama der Guide und sagt: Black Mamba. Da schlängelt sich eine graue, fingerdicke Baby-schlange  zischend direkt an uns vorbei, die haben wir wohl aufgescheucht und sie hat es eilig von uns wegzukommen. Rama kennt seinen Wald aber gut.  Nun mir kommen dann doch Zweifel wegen der Sandalen.  Die Babyschlangen haben schon das selbe Gift wie ausgewachsene Tiere.  Aber wie heißt es so schön: Africa is not for Sissies. Der Spaziergang endet  an der Kungwe Beach Lodge. Zum Abendessen sitzen wir mit Des und Kim am Strand bei Kerzen und es gibt einen perfekten Sonnenuntergang über dem Kongo. Ich bleibe heute bei einem Bier, da das 7.- $ kostet, reicht mir das. Wir gehen alle früh ins Bettchen, es ist warm aber nicht heiß, hier lebt es sich angenehm und unterm Moskitonetz  auch mückenfrei.  Es ist fast noch Vollmond, der scheint direkt ins Zelt.  Gegen 2 Uhr werde ich  wach und höre Schritte Mahale mountains Kungwe Lodgedirekt neben meinem Zelt. Wer will mich da besuchen, doch nicht mein Freund Ulli ? Ich höre, wie sich der Jemand unter die Palme setzt,  Früchte aus dem Laub klaubt und kaut. Nein das ist wohl doch nicht Ulli, sondern ein Schimpanse. Sind die bei Vollmond auch nachtaktiv  wie viele andere Tiere?  Da mache ich einen Fehler und schalte die Taschenlampe ein und leuchte raus, doch leider nur ins Mesch vom Zelt, da sieht man gar nichts und der Schimpanse erschrickt, schreit und springt weg auf einen Baum und weiter in den nächsten. Ich höre ihn nach einer Weile wieder schnattern, doch nicht mehr direkt am Zelt. Das wird mir keiner glauben, das weiß ich jetzt schon. Schimpansen sind tagaktiv und schlafen nachts auf dem Baum. So steht es in den Büchern, doch da ich selbst schon geforscht habe, auch an Schlafverhalten vieler Tiere,  weiß ich auch: Nichts was über Verhalten geschrieben steht, kann nicht revidiert werden. Ich weiß was ich gehört habe und diese Lautäußerungen macht kein anderes Tier. Bei Vollmond ist eben alles anders.
Übrigens leben Schimpansen in lockeren Familiengruppen, deren Zusammensetzung sich täglich ändern kann. Deshalb benutzen sie Rufe mit denen sie über große Entfernungen kommunizieren können um Kontakt mit ihren Freunden aufzunehmen, diese Rufe sind die Pant-Hoots. Vor allem wenn sie gute Futterbäume finden werden diese Rufe benutzt, am meisten von den Männchen. Das Pant-hooting ist bei jedem Individuum anders, so können die Schimpansen erkennen wer da gerade ruft.  Dieser Ruf besteht meist aus 4 Teilen mit einer Einführung, einer Steigerung und einem Höhepunkt, um dann mit einem schwächeren Ausdruck abzuklingen. Am häufigsten rufen ranghohe Schimpansenmänner, die Schimpansen- Weibchen eher selten.
Mehr Informationen zu den Rufen der Schimpansen: www.gombechimpanzees.org


Mahale der Tanganjikasee

weiter geht der Reisebericht hier Schimpansentrekking 2

Dies sind die Bilder   meiner Reise in den Westen von Tansania nach Katavi, Mahale und Ruaha im Februar 2015-  Eine traumhafte und unvergessliche  Reise ins wilde Afrika.   Die  Camps der Reise finden sich auf unserer Homepage Schimpansensafari

Bei Fragen zu der Safari in Westtansania können Sie mich  immer anrufen!  Sylvia Rütten, Zoologin  Tel. 06726 8071771